Lästiges Übel: Entzündungen im Mund
Jeder hat es schon einmal erlebt: im Mund tut es weh, man kann nur noch Flüssiges zu sich nehmen. Das ist nicht lebensbedrohlich aber lästig. Gemeint sind die kleinen Verletzungen und Entzündungen im Mund und an den Lippen. Was kann man gegen die Plagegeister tun?
Schnelle Helfer bei entzündeter Mundschleimhaut
Die Ursachen einer Entzündung der Mundschleimhaut sind sehr unterschiedlich. Jedoch erfolgt die Behandlung weitgehend gleich. Das Medikament wird lokal, direkt am Ort der Entzündung angewendet. Die gebräuchlichen Mittel sind Mundspüllösung, Tinktur zum Einpinseln, Gel und Lutschtabletten. Konzentrierte Flüssigkeiten müssen zuvor mit Wasser verdünnt werden. Heilen die Verletzungen der Mundschleimhaut nach einigen Tagen nicht ab, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Erste Hilfe leistet bei Entzündungen ein Gel. Dieses wird mehrmals täglich auf die entzündete Mundschleimhaut aufgetragen. Es enthält meist einen schmerzstillenden Arzneistoff und einen entzündungshemmenden Wirkstoff aus der Kamille. Cortisonhaltige Gele und Hafttabletten wirken noch stärker entzündungshemmend. Jedoch sind die meisten rezeptpflichtig und müssen vom Arzt verordnet werden. Außerdem sollten sie nicht über längere Zeit ohne ärztliche Anweisung angewendet werden.
Heilpflanze und Mundspülung
Eine häufig angewendete Heilpflanze ist die Kamille. Denn Ihre Blüten enthalten entzündungshemmende Stoffe und beruhigen die Schleimhaut. Übergießen Sie einen gehäuften Esslöffel mit einer Tasse heißem Wasser. Dann lassen Sie den Tee anschließend zehn Minuten zugedeckt ziehen. Durch das Abdecken verhindert man, dass das ätherische Öl entweicht. Es gibt auch Präparate mit Kamillenextrakt, die eine höhere Konzentration an Wirkstoffen enthalten. Ihre Verwendung zeigt oft größere Wirkung.
Sie können den Mund auch mit Mundspüllösungen ausspülen. Als Ergänzung zur Zahnpflege und Vorbeugung gegen Entzündungen. Der darin enthaltene Wirkstoff Chlorhexidin verhindert die Vermehrung von Bakterien, Viren und Hefepilzen. Diese Lösungen sind jedoch kein Ersatz für eine gründliche Zahnreinigung. Bei längerer Anwendung kann es zu Geschmacksverlust und Störungen der natürlichen Mundflora kommen. Auch Verfärbungen der Zähne können durch Chlorhexidin verursacht werden.
Stress mit den dritten Zähnen …
Schmerzstillende, entzündungshemmende Gele können auch bei Verletzungen der Mundschleimhaut durch schlecht sitzende Zahnprothesen eingesetzt werden. Diese sind ein Härtetest für unsere Mundschleimhaut. Sie scheuern die Schleimhaut regelrecht auf und es kommt zu Druckstellen mit Rötungen.
Als sehr hilfreich erweist sich der Einsatz von flüssigen Extrakten der Tormentillwurzel. Sie wirken adstringierend auf die Zellen der Mundschleimhaut. So werden Wunden verschlossen und die Schleimhaut abgedichtet. Weiter schützen sie gegen das Eindringen von Bakterien und Viren. Meist werden sie mit Konzentraten aus Salbeiblättern, Myrrhe und Thymiankraut gemischt.
Wollen Sie eine Gurgellösung herstellen? Mischen Sie etwa 10 Tropfen der Tinktur mit einem Glas Wasser. Dann spülen Sie den Mund- und Rachenraum mehrmals täglich aus. Die unverdünnte Tinktur können Sie auch mit einem Wattebausch direkt auf die Entzündung auftragen. Auch Lutschtabletten zeigen eine gute Wirkung. Sie enthalten die gleichen Inhaltsstoffe wie die Gele und Mundspüllösungen. Damit lindern sie die Schmerzen und verringern die Entzündung. Man sollte sie nicht kauen, sondern möglichst langsam im Mund zergehen lassen.
… und Stress mit den ersten Zähnen
Auch die ersten Zähne können die Mundschleimhaut schwer stressen. Gemeint sind die Beschwerben bei der Zahnung von Kleinkindern. Dabei durchstoßen die Milchzähne das umliegende Zahnfleisch. Dies führt zu schmerzhaften Reizungen.
Mittel der Wahl ist ein schmerzstillendes, entzündungshemmendes Gel. Es wir meist als Zahnungsgel bezeichnet. Dieses wird in regelmäßigen Abständen auf das gerötete Zahnfleisch aufgetragen. Die Kinder akzeptieren dies meist, da die Gele einen angenehmen Geschmack haben.
Hefepilze bilden weißen Belag
Bei Säuglingen können flächenförmige weiße Beläge auf der Wangenschleimhaut und der Zunge auftreten. Dieser Mundsoor wird von einem Hefepilz verursacht. Dagegen wird der Arzneistoff Nystatin mehrmals täglich in den Mund geträufelt. Die häufig befallenen Zungen- und Wangenpartien sollten längere Zeit mit dem Wirkstoff in Berührung kommen.
Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem oder nach längerer Einnahme von Antibiotika können ebenfalls an diesem Pilz erkranken. Sie können das Arzneimittel auch schlucken, um eine Wirkung im tieferen Rachen zu erzielen.
Eine nicht genau geklärte Ursache haben Aphten. Diese linsengroßen, gelblich-weißen Schleimhautveränderungen sind oft von einem roten Rand umgeben. Sie bilden sich häufig dann, wenn der Körper durch eine Infektion oder psychischen Stress geschwächt ist. Auch bestimmte Inhaltsstoffe unserer Nahrung verursachen die schmerzhaften Schleimhautentzündungen. So zum Beispiel Stoffe in Tomaten, Nüssen, Gewürzen und Schweinefleisch.
Eingerissene Mundwinkel – immer harmlos?
Mundwinkel reißen häufig ein, wenn die Haut zu Allergien neigt. Oder wenn sie sehr spröde und stark beansprucht ist. Trägt man eine fettige Creme auf, heilen die Einrisse („Rhagaden“) meist schnell ab. Reicht dies nicht, sollten Sie den Arzt um Rat fragen. Denn auch Bakterien oder Pilze können Rhagaden verursachen. Der Arzt wird Ihnen eine desinfizierende Lösung verordnen. Die betroffenen Stellen betupfen Sie mehrmals täglich mit einem getränkten Wattebausch. Einrisse in den Mundwinkeln können auch Anzeichen für ernsthafte Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. Diabetes sein. Leiden Sie über einen längeren Zeitraum daran, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Mundgeruch – keine Krankheit, aber unangenehm
Viele Menschen bemerken ihn selbst gar nicht – den Mundgeruch. Es ist unangenehm, wenn Ihre Mitmenschen Sie darauf aufmerksam machen oder auf Distanz gehen. Ursache ist meist eine gestörte Bakterienflora im Mund oder dem Magen-Darmkanal. Als erste Sofortmaßnahme sollten Sie die Mundhygiene verbessern. Das heißt kariöse Zähne müssen vom Zahnarzt repariert und Zahnbelag entfernt werden. Reinigen Sie Zahnprothesen nach den Mahlzeiten penibel. Geruchsstoffe wie Pfefferminze können den Mundgeruch für eine begrenzte Zeit überdecken, beseitigen ihn aber nicht.
Mundgeruch kann auch Anzeichen für eine nicht funktionierende Verdauung sein. Dabei ist die normale Bakterienflora im Darm durch krankmachende Keime gestört. Die Nahrung wird nicht richtig verdaut. Es kommt zur Bildung von übel riechenden Darmgasen, die ausgeatmet werden. Atemgeruch kann auch bei längeren Fastenkuren zu einem Problem werden. Eine ausgewogene gesunde Ernährung kann die Darmflora wiederherstellen und die Bildung von Fäulnisgasen verhindern.