Die Wirkung chinesischer Heilmittel – Andrea berichtet aus Ihrer Elternzeit
Zurück in Shanghai: Andrea testet die Wirkung chinesischer Heilmittel
Unsere Mitarbeiterin
Andrea Kirwel (in Elternzeit) berichtet
Andrea Kirwel (in Elternzeit) berichtet
Liebe Apotheke,
nachdem wir einen tollen Sommer in Köln verbringen durften, sind wir gut wieder in Shanghai angekommen. Zwar hat das mit dem „Fliehen“ vor den heißen Temperaturen bei teilweise 36 Grad in Köln nicht unbedingt funktioniert, dafür hatte ich tolle Tage in der Apotheke und habe mich sehr über den einen oder anderen Kundenkontakt gefreut!
Shanghai hat uns mit schwülwarmen 35 Grad empfangen. Beim Aussteigen aus dem Taxi bekam man fast einen Hitzeschlag! Dadurch, dass ich bei den warmen Temperaturen viel schwitze, im Flugzeug das Trinken und beim anschließenden Koffer auspacken die Flüssigkeitszufuhr vergessen hatte, führten leider zu einer beginnenden Blasenentzündung mit den klassischen Symptomen. Häufiges Aufsuchen der Toilette sowie einem beginnenden, leichten Brennen. Sicher werden einige, besonders weibliche Leser, genau wissen, wovon ich spreche.
Das Kapitel Blasenentzündung
Meine letzte Blasenentzündung ist zum Glück einige Jahre her. Genau das stellte sich aber das als Nachteil heraus, da ich nicht daran gedacht hatte, hilfreiche Medikamente aus Deutschland mitzubringen.
Doch einige Teebeutel Sidroga Blasen- und Nierentee mit den Inhaltsstoffen Hauhechelwurzel und Orthosiphonblättern hatten den Weg nach China geschafft. Da man 3 bis 4 Tassen am Tag trinken sollte, reichten diese jedoch gerade mal für zwei Tage. Also brauchte ich anderweitig Hilfe. In China ist es, genau wie in Deutschland, nicht möglich, Antibiotika ohne Rezept zu erwerben.
Ich entschied mich jedoch sowieso erst einmal dafür auf ein Antibiotikum verzichten und herauszufinden, welche Medikamente in der traditionellen chinesischen Medizin bei meinen Beschwerden eingesetzt werden.
Ein Ausflug in die Chinesische Apotheke
Damit ich alles genau verstehen kann, habe ich gemeinsam mit meiner Chinesischlehrerin die nächste Apotheke aufgesucht. Dies war eine gute Entscheidung, denn der chinesische Apotheker stellte mir viele Fragen. Zum Beispiel, wann die Beschwerden aufgetreten sind, wie sie sich äußern und ob ich viel trinke. Sehr wahrscheinlich wären bei unserer Kommunikation ganz andere Medikamente herausgekommen!
Nach einigem Hin und Her bekam ich zwei Medikamente vorgestellt. Einmal Beutel zum Auflösen in heißem Wasser (2 x täglich) und zum anderen Tabletten im Akutfall, von denen ich 3 x täglich 2 nehmen kann. Da ich auf eine schnelle Besserung hoffte, kaufte ich beide Mittel. Die Beutel zum Auflösen enthielten „Qinglinkeli“. Den Namen fand ich lustig und die Blumen auf der Verpackung recht ansprechend (genau so sucht man Medikamente aus!). Auch der Geschmack war recht gut. Später fand ich heraus, dass insgesamt 8 Pflanzen enthalten waren. Bekannt war mir der Schachtelhalm , die Süßholzwurzel, Jasmin und Talkum. Die anderen Pflanzen konnte ich kaum aussprechen.
(Qinglinkeli Inhaltsstoffe: Aerial Parts of Chinese Pink Dianthus, Common Knotgrass Herb, Plantago Seed, Akebia Stem, Jasminoides Ellis, Talc Powder,Chinese Rhubarb, Liquorice Root.)
Die Tabletten waren dagegen eine Katastrophe. Meine Hände waren gelb aufgrund der gelb-staubigen Umhüllung. Auch der bittere Geschmack war sehr gewöhnungsbedürftig, aber Medizin soll ja nicht schmecken.
Was ich beim zweiten Medikament genau eingenommen habe, weiß ich bis heute nicht. Und welche Pflanze es war, konnte ich bisher auch nicht herausfinden. Vielleicht kommt es ja einem Leser, der chinesisch spricht oder sich mit TCM auskennt, bekannt vor. Falls Ihr etwas wisst, dann setzt Euch gerne mit mir in Verbindung. Es interessiert mich immer noch!
Nach drei Tagen waren alle Beschwerden verschwunden, meine erste Selbsterfahrung mit traditioneller chinesischer Medizin verlief sehr positiv, auf jeden Fall möchte ich bei meinem Aufenthalt in Shanghai mehr darüber erfahren.
Ich werde weiter berichten!
In diesem Sinne – liebe Grüße nach Köln,
Andrea Kirwel