Kleine Verstopfung, großes Risiko – Die Thrombose
Die Gerinnung unseres Blutes ist eine natürliche, wichtige Körperfunktion. Schneiden wir uns beim Kochen zum Beispiel in den Finger sorgen Gerinnungsstoffe dafür, dass die Blutung natürlich gestillt wird und sich Schorf bildet. In manchen Fällen hingegen geschieht dies quasi ungewollt. Es bildet sich ein Blutpfropf (ein Thrombus) am falschen Ort, zur falschen Zeit. Man nennt dies dann eine Thrombose. Thrombos ist das griechische Wort für Klumpen oder Pfropf. Von einer Thrombose sprechen Ärzte dann, wenn ein Blutgerinnsel ein Gefäß verstopft und somit den natürlichen Blutfluss verhindert.
Unterschieden wird zwischen zwei verschiedenen Formen.
- Die oberflächliche Venenthrombose (Thrombophlebitis)
Die Art der Thrombose wird auch Venenentzündung genannt. Betroffen sind die Blutgefäße, die unter der Hautoberfläche verlaufen. Patienten zeigen hier häufig ein Krampfaderleiden auf. Aber auch die eher ungefährliche oberflächliche Venenthrombose kann sich zu einer tiefen Venenthrombose entwickeln. Dazu gelangt das Gerinnsel in die tiefer gelegenen Blutgefäße.
- Die tiefe Venenthrombose (Phlebothrombose)
Ganz anders als die oberflächliche Venenthrombose ist die tiefe Venenthrombose sehr gefährlich. Sie entsteht in den tief liegenden und großen Venen. Diese führen direkt zum Herzen. Das Risiko für eine gefährliche Lungenembolie ist gerade bei der tiefen Beinvenenthrombose sehr hoch.
Wie erkenne ich eine Thrombose?
Gefährlich wird eine Thrombose dann, wenn das Gerinnsel in den Schlagadern (Arterien) steckt. Das ist oft der Grund für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder einen Beinarterienverschluss und kann für Patienten sehr gefährlich sein. Denn wenn sich in einer dieser Venen ein Teil des Gerinnsels ablöst, dann wird es mit dem Blutstrom über das Herz in die Lunge verschleppt. Dort verschließt es die für die Atmung lebenswichtigen Adern und es kann dadurch zu einer sogenannten Lungenembolie kommen. Die meisten Arten der Thrombose verschwinden jedoch auch vollkommen unbemerkt wieder, weil der Körper sie eigenständig mittels eines Enzyms auflöst. Dieser Vorgang nennt sich dann Fibrinolyse. Einige Therapiemethoden können dabei helfen kleine Krampfäderchen oder beginnende Thrombosen zu lösen.
Über die Hälfte aller Thrombosen verlaufen unbemerkt. Die tödlichen und meist plötzlich auftretenden Venenverschlüsse zeigen jedoch häufig stark ausgeprägte Symptome, sodass Sie bei schneller Behandlung erfolgreich geheilt werden können.
Hier eine Liste einiger möglicher Anzeichen:
- plötzliches, schmerzhaftes Anschwellen der betroffenen Stelle
- erhöhte Temperatur der betroffenen Region bis hin zu Fieber
- stechender Schmerz der betroffenen Stelle
- Spannungsgefühle oder Schmerzen, welche an einen Muskelkater erinnern
- Die Haut im betroffenen Bereich kann sich rötlich oder blau verfärben und glänzen.
Allgemein kann man sagen, dass sich Anzeichen zeigen oder nicht, hängt unter anderem mit der Position und der Größe des Gerinnsels zusammen – und damit, wie schnell es sich bildet.
Wie verläuft die Therapie bei einer Thrombose?
Je früher ein Gerinnsel erkannt wird, umso besser sind die Behandlungschancen. Die wichtigsten Ziele bei der Behandlung sind, die Ablösung des Gerinnsels zu stoppen als auch das Wachstum des Thrombus zu stoppen um bestenfalls den natürlichen Blutfluss wieder herzustellen. Wird ein Gerinnsel diagnostiziert, so werden normalerweise mehrere Medikamente verabreicht. Diese sollen die Blutgerinnung hemmen.
Mit Hilfe der sogenannten Thrombolyse kann zudem versucht werden, ein bestehendes Blutgerinnsel (Thrombus) aufzulösen. Diese medikamentöse Therapie ist jedoch mit Risiken verbunden, weshalb sie nur in speziellen Fällen und heutzutage eher selten zum Einsatz kommt.
Die allseits bekannten Thrombose- bzw. Kompressionsstrümpfe werden meist ergänzend zur Therapie verschrieben. Der von außen erzeugte Druck hilft, den langsamen Blutstrom zum Herzen wieder zu beschleunigen. Außerdem werden dadurch die Schwellungen und auch die Schmerzen gelindert.
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Wie kann ich vorbeugen?
Grundsätzlich gilt jedoch, dass leider nicht alle Thrombosen vermeidbar sind. Denn es gibt Risikofaktoren, die angeboren sind oder im Laufe des Lebens entstehen und die man nicht oder nur sehr gering beeinflussen kann. Zu diesen gehören zum Beispiel veränderte Venenwände oder genetische Veranlagungen. Darüber hinaus kann jedoch jeder selbst einiges dafür tun, das eigene Thrombose-Risiko zu senken. Regelmäßige Bewegung, eine ausreichende Wasserzufuhr senken das Risiko.
Frauen sollten sich außerdem über die Nebenwirkungen ihrer Antibaby-Pille informieren und gegebenenfalls Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
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